Die 1920 erbaute Berliner Wohnsiedlung "Weiße Stadt" im Stadtteil Reinickendorf listet die UNESCO als Weltkulturerbe. Diese Siedlung erhielt 2012 eine eher versteckte Sensation: ein Blockheizkraftwerk, welches Strom für 2.000 und Wärme für 2.500 Wohnungen produziert.
Wenngleich man das Blockheizkraftwerk sehen kann, fällt es wahrscheinlich doch eher Kennern auf. Für alle anderen wird es im Vorbeigehen wohl nur ein Gebäude wie viele andere auch bleiben. Das BHKW erzeugt in einem Jahr ca. 7.200 MWh Strom und spart - im Vergleich zu der alten Ölheizung des Viertels - 3.800 Tonnen CO2 ein. Wie bei BHKW üblich wird die Abwärme des stromproduzierenden Motors zur Warmwasserversorgung der Haushalte eingesetzt. Insgesamt kann 32% der eingesetzten Energie eingespart werden und die Bewohner freuen sich über 5% niedrigere Heizkosten.
Die "Weiße Stadt" wurde von drei Berliner Architekten nach dem ersten Weltkrieg geplant und errichtet. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Stadt vergrößert. Der Name stammt von dem weißen schlichten Design, welches das gesamte Erscheinungsbild der Siedlung prägt.
Der Berliner Senator für Stadtentwicklung und Umwelt schildert die Herausforderung des Projekts: "Denkmalschutz und Umweltschutz harmonisch aufeinander abzustimmen, ist nicht einfach. Was der Umwelt gut tut, beeinträchtigt gelegentlich wertvolle, historische Bausubstanz ... hier zeigt ein privates Wohnungsunternehmen, wie Ökonomie, Ökologie und Denkmalschutz eine wegweisende Berliner Mischung ergeben.“ Diese gute Zusammenarbeit hat das größte Blockheizkraftwerk der Berliner Wohnungswirtschaft hervorgebracht.
Foto 1: Ralf Roletschek / Wikipedia
Foto 2: GETEC